Manfred Mohr, Preisträger 2006
Manfred Mohr ist eine Ausnahmeerscheinung im Kontext der frühen Pioniere. Mohr gelang es schon früh, sich in der Kunstszene zu etablieren. Seine Arbeiten sind regelmäßig auf Messen zu sehen und zu erwerben. Er begann 1969 mit seinen computergenerierten Serien und zeigt mittlerweile seine selbst geschriebenen Programme auch in Echtzeit auf dem Bildschirm.
Das Statement der Jury zum Preisträger 2006
Manfred Mohr gehört zu den Pionieren der digitalen Kunst. 1969 entdeckte er den Computer für die Umsetzung seiner Arbeiten und produzierte mit Hilfe von selbst erstellten Algorithmen Computergrafiken in Schwarz/Weiß, die das binäre System der Maschine in geometrische Sequenzzeichnungen übersetzte. Seit über 30 Jahren setzt er sich konsequent mit der Erforschung der geometrischen Möglichkeiten von Linie und Kubus auseinander. Der Computer bietet ihm dabei neue Gestaltungs- und Ausdrucksmöglichkeiten, die eine neue Ästhetik schaffen. Rhythmus und Wiederholung werden in immer neuen Mustern und Anordnungen untersucht.
In den letzten Jahren erfuhr seine Arbeit eine konsequente Weiterentwicklung im Übergang zur Darstellung von Kuben im mehrdimensionalen Raum. Die maschinelle Berechnung von geometrischen Formen wird jetzt in Echtzeit auf LED-Screens generiert. Der Logik der Mehrdimensionalität folgend, kommt in den aktuellen Werken auch Farbe zum Einsatz, die die Vielschichtigkeit der geometrischen Ebenen anschaulich macht.
Vom Pionier der ersten Stunde im kreativen Umgang mit dem Computer als Werkzeug für die Erstellung von Kunst, ist es Manfred Mohr gelungen, seine Auseinandersetzung mit den generativen Möglichkeiten des Rechners den neuen technischen Bedingungen anzupassen. Berechnung von geometrischen Räumen wird in Echtzeit vorgeführt und als Visualisierung von zeitlichen Prozessen und Dimensionen von Zeit anschaulich gemacht.